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Stadtrundgang durch Königslutter

Dieser Rundgang soll Sie in Wort und Bild – und vielleicht auch einmal in der Realität – durch unsere Stadt führen. Der Weg beginnt an der Stadtkirche im Zentrum, bietet zahlreiche Abstecher und endet schließlich am Kaiserdom.

Stadtkirche

Stadtkirche (von Osten)

Stadtkirche

Der Turm der Stadt­kirche St. Sebastian und Fabian stammt bereits aus dem 12. Jahr­hundert; das ursprüng­liche Kirchen­schiff wurde bis zum 15. Jh. im gotischen Stil umgebaut und das geschweifte Dach des Turms wurde sogar erst 1744 aufgesetzt, als der einsturz­gefährdete Turm renoviert werden musste. 1822 wurde daran gedacht, die Pfeiler und Gewölbe im Kirchen­schiff zu entfernen, um damit in der Kirche mehr Platz für die zahl­reichen Gemeinde­mitglieder zu schaffen – diese Renovierung blieb uns glück­licher­weise erspart, denn sie hätte wahr­scheinlich zum Einsturz der Kirche geführt. Bei Restaurierungs­arbeiten wurden 2008 die bis dahin über­malten Engel auf der Kirchen­decke frei­gelegt.

Rings um die Kirche lag früher der Friedhof der Stadt. Bei Bau­arbeiten im Jahr 2003 wurden mehrere Hundert Jahre alte Gräber frei­gelegt, die nahezu in Körper­form in den Stein des Unter­grunds gehauen waren.

Stadtmauer

An der Stadtmauer

An der Stadtmauer

Nörd­lich der Stad­tkirche ist noch ein etwa 100 m langes Stück der Stadt­mauer erhalten. Königslutter hat schon früher als manch andere Städte eine Stadt­mauer gehabt. Zunächst war nur der Bereich um Markt und Markt­straße ummauert, aber im 15. Jahr­hundert nach der Stadt­erweiterung verlief die Mauer an dieser Stelle. Nachdem Stadt­mauern keine praktische Bedeutung mehr hatten, wurden sie abge­tragen. Dieses Stück jedoch blieb erhalten.

Geopark-Infozentrum

Fischsaurier (Ichthyosaurier) im Geopark-Infozentrum

Fischsaurier

Hier bekommt der Besucher einen Über­blick über die Erd- und Land­schafts­geschichte unserer Region vermittelt – auf anschau­liche Weise mit viel­fältigen Fossilien, Schau­tafeln, Dioramen, Fotos und nicht zuletzt einigen lebenden Pflanzen- und Tier­arten, die aus der Urzeit bis heute erhalten geblieben sind.

Im Geopark-Info­zentrum sind nun auch die wesent­lichen Teile der Otto-Klages-Sammlung (s. Stadt­bücherei) ausgestellt.

Außerdem ist das Informations­zentrum die „Eingangs­pforte“ für den Nationalen Geopark Harz . Braunschweiger Land . Ostfalen; hier gibt es neben allgemeinen Tourist­informationen über die Region Material und Anregungen für eigene Erkundungen in der Land­schaft.

Rathaus

Rathäuser am Markt und Stadtkirche

Rathäuser

Heute hat Königslutter zwei Rathaus­gebäude, damit ausreichend Platz für die Verwaltung zur Verfügung steht. Der Vorgänger­bau des hell­gelben Rathauses Am Markt 1 war schon früher Rats- und Gerichts­stätte, wurde aber auch für Feiern und als Ausstellungs­raum der Tuchhändler verwendet. 1831 wurde das jetzige Haus gebaut, diente dann u. a. als Gast­stätte und wird jetzt wieder von der Stadt­verwaltung genutzt.

Das orange­farbene Gebäude Am Markt 2 ist ein altes Kloster­haus, das zur Stadt­kirche gehörte und nach der Reformation in Privat­besitz kam. Von 1796 bis 1799 wohnte hier Dr. Samuel Hahnemann, der die Grund­lagen der Homöopathie entwickelte. Seit 1905 ist es Rathaus.

Marktplatz

Leidenfrost-Haus

Leidenfrost-
Haus

Der Markt­platz ist – wie in vielen nieder­sächsischen Orten – aus einer Straßen­erweiterung entstanden. Hier wurden Wochen­märkte und zweimal in Jahr ein Jahr­markt abgehalten. Bis ins 18. Jahr­hundert war der Markt auch Gerichts­stätte; hier wurden Leute an den Pranger gestellt und sogar hinge­richtet.

Von den Häusern, die schon früher den Markt einrahmten, sind noch einige erhalten. Die Rats­apotheke befindet sich seit mehr als 200 Jahren im Besitz der gleichen Familie, aus der schon viele bedeutende Apotheker und Ärzte hervor­gegangen sind. Auf der gegenüber­liegenden Seite steht eines der schönsten Fach­werk­häuser der Stadt, das 1674 vom Amtmann Ernst Leidenfrost erbaut wurde. Die Säulen und Atlanten unter dem Erker stammen der Sage nach aus der Kirche des Dorfes Schoderstedt, das am Ende des Mittel­alters wüst gefallen ist.

Das Haus in der süd­west­lichen Ecke des Marktes mit dem schönen Fächer­fries ist vermutlich schon um 1560 entstanden.

In den Jahren 2006 und 2007 wurde der Markt­platz umgestaltet und bekam ein Steinpodest, das den Standort eines Wach­hauses der Stadt­soldaten im 18. Jh. markiert.

Brauhäuser

Café am Markt – früher eines der 73 Brauhäuser

Café am Markt

Das Café am Markt ist eines der 73 Brau­häuser, die es früher in Königslutter gab. Hier wurde aus dem klaren, kalk­haltigen Wasser der Lutter das berühmte Duck­stein­bier hergestellt. Die Brau­häuser sind an den großen Rund­bogen-Toren zu erkennen, hinter denen in der großen Diele die Brau­pfannen standen.

Die beiden Engels­figuren über dem Torbogen dieses Brau­hauses wurden der Sage nach zum Dank angebracht, weil die geliebte kleine Tochter des damaligen Besitzers nur durch einen Glücks­fall unver­sehrt blieb, als sie nach einem Sturz unter ein schweres Fuhr­werk im Torweg geriet.

Marktstraße

Fachwerkhaus in der Marktstraße von 1571

Fachwerk­haus

In der Markt­straße gibt es weitere sehens­werte Häuser. So steht gleich gegen­über dem o. g. Brau­haus eines der ältesten Häuser der Stadt (Blumen­geschäft), ein Fachwer­khaus von 1571 mit reich verziertem Fach­werk und der seltenen Darstellung von Hopfen­ranken.

Daneben beginnt mit der „Mittel­gasse“ eine der engsten Gassen der Stadt, an deren anderem Ende kleine „schiefe“ Häuser stehen, die einen Eindruck von den Wohn­vierteln der ärmeren Leute wie kleinen Hand­werkern oder Tage­löhnern vermitteln.

Das aus der Häuser­reihe der Markt­straße hervor­springende mehr­stöckige Fachwer­khaus (ehemalige Drogerie) war das „Zehnt­haus“, in dem früher die Bauern den zehnten Teil ihrer Ernte abliefern mussten.

Schräg gegenüber an der Einmündung des Gänsemarktes steht ein Haus mit einem gut erhaltenen bunten Fächerfries von 1573.

Ehemalige Burg

Ehemalige Burg

Ehemalige Burg

An der Stelle, über die heute die Bundes­straße verläuft, ließen die Braunschweiger Herzöge um 1200 eine Wasser­burg erbauen. Die Burg schützte das Dorf Lutter, und der Burg­graben wurde vom Flüsschen Lutter gespeist. Im Mittel­alter wohnten hier verschiedene Adels­familien, die mit Verwaltungs­aufgaben betraut waren; ab dem 17. Jh. war in der Burg das Amts­gericht. Das Haupt­gebäude wurde wegen Bau­fällig­keit Ende der 60-er Jahre abge­rissen. Erhalten sind nur noch das Torhaus und einige Wirtschafts­gebäude, die bis 2009 als Gefängnis dienten.

2011 gestaltete die Stiftung Natur­land­schaft das Gebäude um zu einem Natur- und Wissen­schafts­zentrum, der „Umwelt­burg“. Unter einem Dach sind folgende Organisationen unter­gebracht:

Stiftung Natur­land­schaft, BUND, FEMO, NABU, Geopark Harz . Braunschweiger Land . Ostfalen sowie Natur­park Elm Lappwald.

Herren­mühle

Wappen der Herrenmühle in der Lutterstraße

Herren­mühle

Über viele Jahr­hunderte gab es in Königslutter zahl­reiche Wasser­mühlen. 1761 wurden 11 Stück betrieben, von denen die Herren­mühle die bedeutendste war. Das Mühlen­gebäude wurde 1728 erbaut und trägt über der Tür die Initialen des Herzogs August Wilhelm.

Hinter der Mühle liegt das Lutterbett sehr hoch und wird über einen Viadukt geführt; neben den Fenstern der heutigen Gast­stätte stürzt das Wasser rauschend hinunter.

Stadtbücherei

Stadtbücherei – Sack / Gänsemarkt

Stadt­bücherei

In diesem schönen ehemaligen Brau­haus aus dem Jahr 1670 ist die Stadt­bücherei unter­gebracht. Hier befand sich auch die Otto-Klages-Sammlung, deren wesent­lichen Teile jetzt im Geopark-Infozentrum ausgestellt sind. Otto Klages war ein Kauf­mann aus Königslutter, der in seiner Frei­zeit eine bemerkens­werte Sammlung von Versteinerungen und Mineralien aus aller Welt zusammen­getragen hat, darunter natür­lich wunder­schöne Stücke aus dem Elm.

Auch die Häuser daneben sowie schräg gegen­über („Zum Lands­knecht“) waren Brau­häuser.

Steinmetz­arbeiten

Brunnen am Gänsemarkt

Brunnen am Gänse­markt

Vor dem Haus der Stadt­bücherei steht eine steinerne Skulptur, die Ammoniten darstellt. Das ist eines von vielen Werken, die von Schülern, aber auch Lehrern der Stein­metz­schule geschaffen wurden und die zur Besonder­heit und Verschönerung des Stadt­bildes beitragen. Der Brunnen mit dem Gänse-Relief hier am Gänse­markt gehört ebenso dazu wie die Skulpturen vor dem MMM oder der Till Eulen­piegel an der Schöppen­stedter Straße / Kloster­straße.

In der Stein­metzvschule in Königslutter erlernen Auszu­bildende aus ganz Nord­deutsch­land ihr Handw­erk, aber auch auswärtige Künstler werden zu Symposien einge­laden und ihre Werke hier ausge­stellt.

Neue Straße

Neue Straße

Neue Straße

Diese Straße mit den alten Fach­werk­häusern wurde im 15. Jahr­hundert neu angelegt und hat daher ihren Namen. Damals wurde die Stadt erweitert, als die Bewohner des wüst­gefallenen Dorfes Schoder­stedt nach Königslutter umsiedelten.

Kattreppeln

Kattreppeln – Wallstraße

Kattreppeln – Wall­straße

In Höhe der Wall­straße verlief die Grenze zwischen der Stadt Königslutter und dem Dorf Oberlutter, das bis 1924 noch selbst­ständig war. Das kleine Haus an der Ecke Wall­straße ist ein ehe­maliges Nacht­wächter­haus der Stadt; der „Schützen­hof“ gegen­über gehörte bereits zu Ober­lutter.

MMM

Orchestrion „Poppers Aurora“ im Museum Mechanischer Musikinstrumente (MMM)

Orchestrion

Diese Abkürzung steht für „Museum Mechanischer Musik­instrumente“.

Das Museum Mechanischer Musik­instrumente ist aus einer Privat­sammlung hervor­gegangen und umfasst über 250 Spiel­dosen, Leier­kästen und Orchestrien von inter­nationalem Rang. Fast alle Instrumente sind funktions­fähig und können auf einer Führung zu Gehör gebracht werden.

Im selben Haus befindet sich auch das Dom- und Stein­metz­museum. Darin werden die Bau­geschichte des Kaiserdoms und die hand­werk­liche Technik der mittel­alter­lichen Stein­metze anschaulich erklärt.

Kaiserdom

Kaiserdom – Chor und Ostturm

Kaiserdom

Die Stifts­kirche von Königslutter, Kaiserdom genannt, ist eines der eindrucks­vollsten romanischen Bauwerke in Nord­deutschland. Lothar von Süpplingen­burg, seit 1133 Kaiser Lothar III., stiftete diese Kirche im Jahr 1135. Sie ist in Form einer kreuz­förmigen Pfeiler­basilika angelegt und mit dem ersten Groß­gewölbe nörd­lich des Harzes ausge­stattet. Einmalig ist die Kirche auch durch ihren reichen künst­lerischen Schmuck, der von einem berühmten ober­italienischen Bau­meister gefertigt wurde. Der Jagd­fries an der Außen­seite der Apsis ist einzig­artig in der romanischen Kunst, der Kreuz­gang mit seinen unter­schied­lich gestalteten Säulen und auch das Löwen­portal an der Nord­seite sind besondere Sehens­würdig­keiten.

Von 2002 bis 2010 wurden sowohl im Außen- als auch im Innen­bereich des Doms umfang­reiche Sanierungs­arbeiten durch­geführt, von der Trocken­legung des Mauer­werks bis zur Restaurierung der Ausmalung des Innen­raumes. Auch die Orgel wurde von 2008 bis 2010 general­über­holt.

Recht­zeitig zum 875. Geburts­tag (2010) wurde die Kirche neu geweiht und ist jetzt wieder in ihrer vollen Schön­heit zu erleben.

Kaiser-Lothar-Linde

Kaiser-Lothar-Linde

Kaiser-Lothar-Linde

Dieser Baum ist eine der ältesten und dicksten Linden Deutschlands. Sie hat einen Stamm­umfang von ca. 12 m, eine Höhe von fast 20 m und einen Kronen­durch­messer von 25 bis 30 m. Der Sage nach soll sie Kaiser Lothar gepflanzt haben, als er 1135 mit dem Bau des Domes anfing. Im Mittel­alter war sie Gerichts­linde, später der Mittel­punkt bei Tanz­festen: In den unteren Ästen der alten Linde saß die Kapelle, und darunter wurde fröh­lich getanzt.

Seit 1956 steht die Kaiser-Lothar-Linde unter Natur­schutz. Baum­chirurgische Maß­nahmen wie Abstützen und Verspannen waren notwendig, um den großen Baum zu erhalten – aber dafür steht die alte Linde jedes Jahr im vollen Laub und mit reicher Blüte da.